Synopsis:Um ein IT-System vor einem Angreifer schützen zu können, reicht die Kenntnis der theoretischen Grundlagen der einzelnen IT-Sicherheitskomponenten (Firewalls, Kryptographie, Passwort, etc.) allein nicht aus. Es ist vielmehr notwendig, dass das Zusammenspiel der einzelnen Sicherheitskomponenten untereinander erkannt und verstanden wird. Die Sicherheit einer Komponente hängt meist direkt von der Verwendung bzw. Sicherheit einer oder mehrer anderer Komponenten und nicht zuletzt auch von der Erfahrung und dem Verständnis des Benutzers ab. So nützt beispielsweise eine verschlüsselte Kommunikationsverbindung zwischen zwei Rechnern nur dann etwas, wenn die Endsysteme selbst gegen Missbrauch oder Manipulation geschützt sind und eine Authentifizierung untereinander möglich ist. Diese Abhängigkeiten sind komplex, vielschichtig und abstrakt kaum erfassbar. Nach unseren Auffassungen lassen sich die Zusammenhänge einfacher verstehen und erfassen, wenn sie selbst innerhalb eines IT-Systems beobachtet und ausprobiert werden können. Um ein IT-System "verteidigen" zu können, muss der Verteidiger in der Lage sein, das IT-System aus der Sicht des Angreifers zu sehen und zu verstehen. Ziel ist es deshalb den Teilnehmern den Begriff IT-Security praxisnah und möglichst vielseitig zu erläutern und die Teilnehmer sowohl in die Rolle des Angreifers, als auch in die Rolle eines Verteidigers zu versetzen, um die jeweiligen Verhaltensmuster und Möglichkeiten zu vermitteln.
Program: Es gibt eine bestimmte Auswahl an Themen, die auf verschiedene IT-Security-Bereiche abgestimmt sind. Die Teilnehmer werden in einem kurzen Vorbereitungstreffen, ca. vier Wochen vor dem Beginn des Seminars, ihre Themen wählen und dementsprechend Arbeitsgruppen bilden (die Arbeitsgruppen bearbeiten ihr Thema dann in den zwei Seminarwochen).
Die teilnehmenden Studenten müssen zum Erhalt eines Scheines ihr Thema in der zweiten Woche vormittags in einer Präsentation vorstellen und erörtern, zusätzlich wird eine kurze Themenzusammenfassung in Form eines Handouts in englischer Sprache erwartet. Das Handout soll eine Checkliste enthalten, die auch fachlich unerfahrenen Personen ein schnelles und strukturiertes Vorgehen ermöglicht. Bei der Präsentation muss jedes Teammitglied einen Beitrag leisten. Die Präsentation muss den anwesenden Teilnehmern den Nutzen (Anwendungsgebiet), die Theorie und die allgemeinen Funktionsabläufe des bearbeiteten Themas verdeutlichen. Anschließend muss das jeweilige Team dem anwesenden Auditorium in einer Fragerunde Rede und Antwort stehen.
Place: Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Mathematik - J.v.Neumann-Haus (Rudower Chaussee 25) - 12489 Berlin - In den Poolräumen der Informatik (Treffpunkt: Haus 3, 4. Etage, Poolraum rechts hinter der Glastür). Pro Pool-Raum 4-6 Teilnehmer. Es stehen zwei Pool-Räume zur Verfügung, d.h. es können 8-12 Personen teilnehmen.
Credits: - Seminar-Schein
- Bedingungen für den Schein sind:
- Präsentation des Themas (Konzepte, Grundlagen) ... theoretisch
- Vorführung der praktischen Umsetzung/Anwendung in einer Demonstration ... praktisch
- Die Bewrtung ergibt sich auch aus dem rhetorischen Teil; vor jeder Präsentation werden ZWEI Zuhörer auserkoren, die stellvertretend für alle anwesenden Studenten eine Gewichtung der vorgetragenen Leistung erstellen. Siehe dazu: Bewertungskriterien-Seminarvortrag.pdf
Prerequisites: - Grundlagen der Netzwerktechnik
- Kenntnisse in der Systemadministration
- Grundkenntnisse in der Kryptologie
Der Workshop richtet sich an (werdende) System- und Netzwerkadminstratoren. Er ist stark in Richtung Sicherheit fokussiert. Der Besuch der Vorlesungen von Dr. Bell, Prof. Redlich und Dr. Müller ist eine gute Voraussetzung.
Wiki: Assignments (Themenvergabe):
Erste Seminar-Woche | Zeit/Tag | Montag (10.9.) | Dienstag (11.9.) | Mittwoch (12.9.) | Donnerstag (13.9.) | Freitag (14.9.) | Vormittag (9:00-12:00) | Themenvergabe, Setup | Labor | Labor | Meeting 9:15 | Labor | Mittag (12:00-13:00) | Mahlzeit! | Mahlzeit! | Mahlzeit! | Mahlzeit! | Mahlzeit! | Nachmittag (13:00-16:00) | Setup, Labor | Labor | Labor | Labor | Labor | Zweite Seminar-Woche | Zeit/Tag | Montag (17.9.) | Dienstag (18.9.) | Mittwoch (19.9.) | Donnerstag (20.9.) | Freitag (21.9.) | Vormittag (9:00-12:00) | Labor | Labor | Labor | Labor | Vortrag & Demo | Mittag (12:30-14:00) | Mahlzeit! | Mahlzeit! | Mahlzeit! | - | - | Nachmittag (13:00-16:00) | Labor | Labor | Labor | Labor | Vortrag & Demo |
Vorträge und Demos 21.09.07 Raum 3'328 10:00 Uhr Https Interface für LDAP-Passworte Christopher Rudolf, Philipp Stockschläder und David Pincus [pdf] [ppt] 11:00 Uhr Samba3 mit LDAP Dario Sait und Tobias Mühl
13:00 Uhr milter-Filter nach Empfänger für sendmail Oliver Welter 14:00 Uhr Diskussion und Auswertung Dr. Bell, Dr. Müller Die Bearbeitung eines Themas umfasst den Wiki-Eintrag, sowie eine Präsentation vor den Teilnehmern. Die Präsentation Ihres Themas beinhaltet einen Vortrag (ca. 45 min, mit Disskussion) sowie eine Demonstration (30 min) im Pool. In dem Vortrag sollten eine Motivation (Welches Problem wird gelöst? Warum ist das wichtig?), eine kurze Einführung in das Thema und die Darstellung der gefundenen Lösung, sowie die Knackpunkte sowie der Erkenntnisgewinn, gut verständlich dargestellt werden. Syllabus (Themenvorschläge): Alle Teilnehmer sind aufgefordert mit Themenvorschlägen zu glänzen. Hier soll die Möglichkeit gegeben werden, schon im Vorfeld des Workshops Themenvorschläge einzureichen und so einen Überblick über die mögliche Vielfalt zu geben.
1. milter-Filter nach Empfänger für sendmail Leider nehmen bösartige Emails heute bereits einen beträchtlichen Teil vor IT-Ressourcen in Anspruch. Um der Flut Herr zu werden, ist dem sendmail unseres Hauses bereits ein Virenfilter sowie ein SPAM-Filter vorgeschaltet. Diese beanspruchen beachtliche Rechenleistung. Oftmals könnte eine Email aber bereits vorher aussortiert werden, da der Adressat nicht in der Maildomaine existiert. Schreiben Sie einen Filter entsprechend der milter API http://www.sendmail.org/doc/sendmail-current/libmilter/docs/ , der bereits an vorderster Front die Existenz der Zieladresse verifiziert. Wichtige Kriterien Ihrer Lösung sind Performace, Wartbarkeit und Verfügbarkeit. Die Lösung ist für den operativen Einsatz in unserem Hause und darüber hinaus gedacht. 2. Samba3 mit LDAP In Unternehmen ist eine gemischte UNIX-Windows häufig Realität. Als Fileserver bietet sich eine UNIX-Machine mit Samba3 an. Sie unterstützt für UNIX-Clients die UXIX-Extensions. In der einfachsten Variante wird ein separates Passwortfile für den Sambaserver verwendet. Dies ist im Unternehmenseinsatz nicht praktikabel. Realisieren Sie eine Lösung, die eine Authentifizierung gegen einen oft bereits bestehenden LDAP-Server gestattet. 3. ActiveDirectory durch Samba3 In Erweiterung von Thema 1 kann darüber nachgedacht werden einen Directory Server auf Basis der in Samba3 bereitgestellten Werkzeuge zu realisieren. 4. Https Interface für LDAP-Passworte Die benutzerseitige Authentifizierung gegenüber anderen Diensten erfolgt oft über Passworte. Systeme speichern und übertragen heute (hoffentlich) keine Passworte im Klartext sonder als Hash. Erstellen Sie ein sicheres Web-Interface, das bei Passwortänderung alle Hashwerte, die für verschiedene Systeme (Windows/Unix) benötigt werden, in eine Ldapdatenbank einträgt. Das System sollte modular und erweiterbar sein.
5. Secure Authentication Scenario In einer größeren Organisation wird zur zentralen Authentifizierung NIS verwendet. Leider ist es somit möglich, mit 'ypcat passwd' eine Liste der Nutzer sowie deren mit DES- oder MD5-crypt verschlüsseltes Passwort zu erhalten. Zeigen Sie sicherere Alternativen auf. Skizzieren Sie einen Migrationsweg von NIS -> LDAP! Programme: LDAP 6. VPN Scenario getunnelt über HTTP(S) Eine Organisation mit weltweit verteilten Außenstellen (z.B. in Berlin, Washington, Tokio) und Außendienstmitarbeitern wünscht, dass diese auf sichere Weise über das Internet auf Ressourcen im Firmen-Netzwerk zugreifen können. Programme: openvpn, tinc, vtun, (IPSec). Oft lassen Unternehmensfirewalls nur gewisse Ports zu. Will man sich aus einer solchen Umgebung mittels VPN mit seinem Heimatnetzwerk verbinden, 7. Wireless Risk Potential Scenario Neue Funkbasierte Protokolle (zB. 802.11x, IrDA, Bluetooth, UMTS) bieten viele neue Möglichkeiten ... und neue Gefahrenpotentiale, da nun ein möglicher Eindringling keinen physikalischen Zugang mehr benötigt. Analysieren Sie diese neue mögliche Gefahrenquelle und versuchen Sie eine realistische Bewertung zu dem Gefahrenpotential zu erstellen und wie kann die Vorteile dieser neuen Technologie maximieren und gleichzeitig das Risiko minimieren. Z.B. http://tapir.cs.ucl.ac.uk/bittau-wep.pdf 8. Nagios-Erweiterung Der Status der IT einer Organisation mit 50 Rechnern (auf denen verschiedene Betriebssysteme verwendet werden) soll visualisiert und überwacht werden. Nagios unterstützt nur relativ einfache Testscripts und Reports. Erweitern Sie dies auf ausführlichere Statusreports.
9. OpenMoko: Zfone OpenMoko ist ein Open Source Projekt, das ein freies Betriebssystem für Mobiltelefone bereitstellt. Realisieren Sie ein Zfone für SIP Telefonate über das zukünftige WLAN Interface. Es kann der Emulator oder die dann hoffentlich verfügbare Hardware verwendet werden. Bei Nutzung von WLAN ist die benötigte Bandbreite vorhanden, so dass eine End-to-End Verschlüsselung mit mehreren Codecs realisierbar ist.
10. OpenMoko: Cryptophone Ziel ist wie in 9. eine Ende zu Ende Verschlüsselung in der mobilen Telefonie. Allerdings soll dazu der GSM-Kanal mit geringerer Bandbreite verwendet werden. Hier geht es eher um eine Recherche /Machbarkeitsstudie, das die Anforderungen an einen geeigneten Codec hoch sind. Interessant wäre auch, ob der Hersteller http://www.cryptophone.de/ Interesse an der Produktion von GSMK-Linux-Softphones hätte.
11. eMail Server Scenario Sie beaufsichtigen in einem mittelständigen Unternehmen einen eMail-Server mit einem hohen eMail-Aufkommen. Das hohe eMail-Aufkommen besteht hauptsächlich aus Spam. Da sie nicht einfach ihre virenverseuchten Kunden blockieren können, verlangt ihr Abteilungsleiter einen Lösungsvorschlag gegen Spam und außerdem ein Konzept um SMTP über SSL zu realisieren. Aufgrund dieser neuen Sicherheitsmassnahmen wird auch erwogen PKI zu implementieren. Entwerfen sie ein Konzept, sie haben 1-2 Wochen.
12. Wireless (RFID) Authentification Risk Scenario Funkbasierte Systeme zur Authentifizierung (RFID) finden weite Verbreitung und bieten viele Angriffsmöglichkeiten, da ein möglicher Eindringling keinen physikalischen Zugang mehr benötigt. Analysieren Sie die möglichen Gefahrenquellen und versuchen Sie eine realistische Bewertung zu dem Gefahrenpotential zu erstellen.
13. Single Singn On Scenario Shibboleth ist eine auf dem SAML-Standard basierende Open-Source-Middleware, die Single-Sign-On (SSO) für Webseiten/Dienste innerhalb einer Organisation, sowie auch organisationsübergreifend zur Verfügung stellt. Es ermöglicht einem Dienst, Authentisierungsentscheidungen unter der Wahrung der Privatsphäre zu treffen. http://shibboleth.internet2.edu/
Suggested Readings (Books): | |